mehrere tausend kinder sind mit viel freude und positiven erwartungen ins neue schuljahr gestartet. einige haben sich bereits nach wenigen wochen
enttäuscht abgewandt, während andere kaum genug schule haben können. freund*innen treffen, neues lernen, experimentieren und entdecken, beispielsweise im wald, oder in der chemiestunde, wenn es
richtig kracht, das macht die schule zum anziehungspunkt vieler kinder. die frage wie die lernmotivation entwickelt oder gesteigert werden kann, hat forscher*innen und pädagogen seit jeher
beschäftigt.
immer wieder werden viele, und verschiedenartige faktoren für gelingende lernprozesse und die lernmotivation
hervorgehoben. dabei werden beispielsweise die emotionen, das vertrauen, die volition und selbstwirksamkeit, sowie anschlussfähigkeit, als auch die selbststeuerung aufgeführt (müller-oppliger,
2014).
die emotionen und das vertrauen werden in diesem kontext häufig als GRUNDLAGEN
gelingender lernprozesse genannt. es erstaunt von daher nicht, dass unterschiede bereits auf dieser ebene entstehen. positiv erlebte lernsituationen, in denen wertschätzung, akzeptanz sicherheit,
und vertrauen vorherrschen, begünstigen bei kindern nicht nur kreative und flexible denkweisen und problemlösungen, sondern ermöglichen ein schulklima, das mit positiven emotionen verknüpft
ist.
demgegenüber leiden kinder in negativ besetzten lernsituationen unter stress, versagensängste, leistungsdruck . ausprobieren und erforschen wird vermieden, stattdessen liegen rivalisierende vergleiche innerhalb der lerngruppen vor, die einengen und oft einem undifferenzierten auswendiglernen platz machen. alles was schule ist, wird infolge verdrängt, gemieden, und mit negativen emotionen verbunden.
prominent werden ausserdem die volition (wille) und die selbstwirksamkeit als aspekte der motivation für gelingende lernprozesse aufgeführt.
"wenn er oder sie nur wollte, dann.....", hört man nicht selten und vergisst häufig, dass die lernmotivation umso höher ist,
- je stärker das kind sich als "verursacher seiner handlungen" erlebt.
- je mehr sich ein kind von den lehrpersonen akzeptiert fühlt.
- je häufiger das kind einen persönlichen lernfortschritt wahrnimmt.
- je mehr wert auf kooperative arbeitsformen und soziale zugehörigkeit gelegt wird.
- je mehr mitbestimmungsmöglichkeiten das kind erkennen kann (müller-oppliger, 2014).
in den hier abgekürzten ausführungen darf schliesslich der faktor anschlussfähigkeit nicht vergessen werden. jedes kind bringt - individuell betrachtet - einen
(vor)wissensrucksack mit in den schullalltag, der unverwechselbar ist. mit diesem rucksack wird nun versucht an das neue wissen anzuknüpfen, was entweder mit einer integration, anpassung oder
sogar neuorganisation des wissens verbunden ist. kann dieser anschluss nicht gewährleistet werden, weil der lernstoff zu schwierig oder zu leicht ist, sind motivationseinbussen, respektive
motivationseinbrüche bei den kindern vorprogrammiert.
gemäss vygotsky (1978) findet optimales lernen in der zone der proximalen entwicklung statt, in der herausfordende lernaufgaben angeboten werden, und das kind im lernprozess von einer person mit fortgeschrittenem wissen begleitet wird.
mit diesen zeilen möchte ich eltern und lehrpersonen ermuntern, nach motivationsquellen der kinder zu graben. am besten beginnt man den auslösern von positiven emotionen nachzuspüren, da sie als grundpfeiler gelingender lernprozesse gelten.
ich wünsche ihnen viel ERFOLG !